Freiwillige Feuerwehr Fredersdorf-Vogelsdorf

Berufsfeuerwehrtag bei der Jugenfeuerwehr

Berufsfeuerwehrtag bei der Jugenfeuerwehr

„Hier ist die Feuerwehr Vogelsdorf…“ – Einsatz für die Jugendfeuerwehr Vogelsdorf.

Am Samstag, den 17.06.2017 war große Aufregung im Feuerwehrgerätehaus Vogelsdorf zu spüren. Gegen 07:45 Uhr trafen 13 Mädchen und Jungen, der Vogelsdorfer Jugendfeuerwehr, zum „Dienstantritt“ im Gerätehaus an der Frankfurter Chaussee ein.

Unser insgesamt 9-köpfiges Betreuerteam hatte sich zum Ziel gesetzt, den Kindern einen ereignisreichen Tag voller Überraschungen zu bieten. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sollten auf der einen Seite den Ablauf einer 24-Stunden Dienstschicht auf einer Berufsfeuerwache kennenlernen. Auf der anderen Seite war uns - wie in jeder Ausbildungseinheit - wichtig, Wissen zu vermitteln und den Gruppenzusammenhalt zu fördern. Sehr früh lernen die Kinder und Jugendlichen bei uns, dass das System Feuerwehr nur funktioniert, wenn Jeder für Jeden einsteht und man sich aufeinander verlassen kann.

Nachdem alle Kinder und Jugendlichen eingetroffen waren, erfolgte eine kurze Einweisung in den Tag und die Bekanntgabe der wichtigsten Regeln. Nach dem Frühstück und der Fahrzeugeinteilung gingen alle an die zugeordneten Fahrzeuge. Hier war für die Besatzungen wichtig zu wissen, wo sie ihre benötigten Geräte finden und ob alles funktionstüchtig ist. Während die Gruppe 1 ihr Fahrzeug zur Fahrzeugpflege in den Ortsteil Fredersdorf-Süd verlegte, natürlich unterstütze bei der Fahrt ein Kamerad unserer Einsatzabteilung, verblieb die Gruppe 2 im Gerätehaus um auf den ersten Einsatz zu warten. Selbstverständlich dauerte es nicht lange und das Alarmtelefon klingelte. „Hier ist die Feuerwehr Vogelsdorf“, meldete sich die Gruppenführerin der Gruppe 2. Nur wenige Sekunden später stürmten alle die Treppe herunter, zogen sich ihre Schutzkleidung an und besetzten das Löschfahrzeug. Am Einsatzort in der Grenzstraße, galt es eine Ölspur zu beseitigen. Schnell war klar, dass diese lange Spur nicht alleine zu bewältigen war und das Hilfeleistungslöschfahrzeug der Gruppe 1 wurde nachgefordert. Nachdem die Gefahr abgewehrt war, ging es zurück zum Gerätehaus und die Fahrzeuge wurden wieder einsatzbereit gemacht. Danach ging es zum bereits vorbereiteten Mittagessen und die Unterkünfte wurden bezogen.

Die angesetzte Mittagsruhe (schließlich mussten die ja Kinder bis zum nächsten Morgen einsatzbereit bleiben) wurde jäh unterbrochen. Ein erneutes Klingeln des Telefons deutete auf eine neue Alarmierung hin. Beide Gruppen wurden zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in das Haus Avicus in der Rüdersdorfer Straße alarmiert. Hier galt es schnell zu erkunden ob die Brandmeldeanlage einen gefährlichen Brand detektiert oder nur aufgrund eines Fehlers ausgelöst hat. Diese wichtige Aufgabe übernahm die erste Gruppe, während die zweite Gruppe über 100 Meter eine Wasserversorgung sicher stellte. Zum Glück stellte sich die Alarmierung als Fehlalarm durch angebranntes Essen heraus und alle konnten die Einsatzstelle schnell verlassen. Direkt im Anschluss ging es auf den örtlichen Sportplatz zum gemeinsamen Dienstsport, um den Appetit aufs Abendbrot zu steigern. Noch während der Vorbereitung aufs gemeinsame Abendessen mussten die beiden Gruppenführerinnen eine erneute Alarmierung entgegennehmen. Beim Stichwort „Schwerer Verkehrsunfall, 2 PKW, eine Person eingeklemmt“ wurden alle besonders schnell. Mit Blaulicht und Martinshorn erreichten beide Fahrzeuge das ehemalige Recyclinggelände in unmittelbarer Nähe zum Gerätehaus. Schon beim Absitzen konnten die Kinder und Jugendlichen erkennen, diese Situation bedarf im besonderen Maße Teamwork. Auf den ersten Blick fiel den Kindern ein simulierter PKW Brand auf, während der Blick in den zweiten PKW eine verletzte, eingeklemmte Person frei gab. Auch diese Einsatzstelle wurde professionell und zügig abgearbeitet. Wir als Betreuerteam nutzten die Gelegenheit der gesamten Abteilung die Arbeit mit den schweren Schneid- und Spreizgerät zu erläutern. Alle durften hier mal mit Unterstützung anpacken, um sich ein Bild von der schweren Arbeit ihrer erwachsenen Kameraden zu machen.

Nach dem verdienten Abendessen öffnete das „Kino Vogelsdorf“ im Gerätehaus. Beim gemeinsamen Film sollte der Tag verarbeitet werden. Doch wir dachten noch nicht an einen Tagesabschluss. Deswegen fingierten einige Betreuer einen „Flächenbrand“ an der Badestelle des Krummen Sees in Vogelsdorf. Dieses Ereignis musste, selbst bei einsetzender Dunkelheit, natürlich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr auf den Plan rufen. Und trotz des rücksichtslosen Parkverhaltens einzelner Anwohner der Elbestraße gelang es uns gerade noch rechtzeitig das Feuer zu löschen und eine Ausbreitung zu verhindern. Nachdem noch einige Erinnerungsfotos geschossen wurden und Fragen einzelner interessierter Bürger beantwortet waren, mussten wir im Gerätehaus kaum noch Energie aufwenden, um die Nachtruhe durchzusetzen. Allen fielen, zufrieden und erschöpft, die Augen zu und dieser Zustand hielt auch bis zum Aufwecken um 06:00 Uhr an. Nachdem die Spuren der anstrengenden 24 Stunden an den Fahrzeugen und im Gerätehaus beseitigt wurden, trafen wir uns alle zur gemeinsamen Auswertung des Dienstes.

Ein durchweg positives Feedback und auch ein hohes Maß an Stolz begleitete meine Verabschiedung der Kinder. Unser gesamtes Team freute sich sehr über den Ablauf des Tages und legte das Versprechen ab, das es sich nicht um die letzte Ausbildungseinheit in dieser Art und Weise gehandelt hat.

Besonderen Dank gilt es den Sicherheitspartnern Vogelsdorf auszusprechen. Diese unterstützten finanziell die Realisierung dieses Projektes. Desweiteren ein großes Dankeschön auch an die Kameraden und Angehörigen, welche das Betreuerteam bei der Durchführung tatkräftig unterstützten. Auch der gewohnt unkomplizierten Unterstützung durch das Haus Avicus möchten alle Beteiligten danken.

Thomas Rubin
Jugendwart in Vogelsdorf

Veröffentlicht am 3. Juli 2017